V. Wieder daheim

  (Zwei Stiere in Venedig)

 

 

 

     Gegen 21 Uhr am darauffolgenden Tag erreichten sie die Tore Jenas. Es waren drei Euro die ihnen von der Urlaubskasse blieben. Drei Euro waren auch die Kosten für ihre letzte gemeinsame Fahrt - scheinbar gut kalkuliert.

 

     Geschmacklos wie sich das verkrampfte Dasein in der Stadt ausdrückt, so geschmacklos war auch dieser Trip mit der Straßenbahn quer durch die Stadt, von Winzerla ins Zentrum. Quengelnde Fahrgäste, geplagte Gesichter, kopulierende Teenies, Streß und Ekel. Nach Hause, in die eigenen vier Wände, jeder für sich, mit seinen Gedanken allein, zehrend an den kostbaren Erinnerungsstücken eines Venedigs, das sie so nicht noch einmal erleben werden, das wie ein hehrer Traum das süchtelnd fordernde Streben nach Liebe umglänzt, bis auch der vergeht und Neues an seine Stelle dringen muß.

 

     Was sich entwickeln wird, steht in den Sternen.. Zwei Stiere in Venedig - ihnen blieb die Erinnerung an die Erfüllung ihres Wunsches, als man sich im Griff nach den Sternen übereinkam, sich als fahrende Seelen, als bündische Vaganten im Labyrinth des Venetia et Histria einen Traum zu erfüllen..

 

 

 

 

* tau - Stier *

 

 

 

 

                                                                                                                                                24.10. ‘06


Hey Wurschtbacke,


ich habe Dir hier dieses „Herbst-Märchen“ geschrieben. Es ist keine ausgedachte Geschichte. Es ist eine ausgemachte ..Erinnerung! Zwar fehlt der typische Schluß, das Happy End einer Sage, aber es spielt ja im Oktober, und man kann nie wissen, was der Herbst noch so bringt..

Na ja, es hat ein offenes Ende, und da steht es auch offen, wie es ausgeht ..oder nicht. Du bist ebenso wie ich Akteur dieser Story, tu Dir keinen Zwang an. Ich wollte erreichen, daß Du fasziniert bleibst, egal, was sich auch einmal entwickeln würde.. Vielleicht ist mir das gelungen. Wenn nicht, dann wenigstens, daß ich das Venedig mit Dir nie vergessen werde!

Freak..

 

 

 

 

Sternbild Stier

 

                                                                                                 Nachthimmel in Jena, 24.11.2006, 23:59:00

 

 

 

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Verweise

 

 

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Auf grauem Asphalt über die verschlungenen Bergstraßen der Pyrenäen nach Euskal Herrira, auf schmalen Wegen nebliger Sicht durch die Finnmark bis hoch ans Eismeer, nachts auf den staubigen Fernstraßen von Innsbruck über Südtirol nach Italien - ich bin sie getrampt, die 1000 Meilen von der Heimat entfernt -den Weg als Ziel- als ein 'König der Landstraße' !

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Der Bart der Fahrt

(Gedanken in der Fremde, am Feuer,

unter fernen Sternen)

 

  • Wo gestern von uns noch keiner stand, werde ich heute schon stehen. Morgen sollt Ihr Euch erinnern!
  • "Wissen Sie, andere leisten sich ein Automobil, eine Segeljacht, ein schickes Haus... Ich leiste mir die Freiheit und einen wunderschönen Tag. Das gibt es aber auch nicht umsonst!"
  • Habe mich gestern zu einem Amerikaner und einen Deutschen im Lokal an den Tisch gesetzt. Sie sprachen ueber die Vorzüge der jew. Nation des Gegenübers. Der eine liebte gönnerisch Deutschland, der andere darauf die USA. Ich sagte abschliessend: "Und ich liebe die Freiheit!"
  • Ich habe Augen&Ohren, ich habe Appetit, ich habe meinen Verstand. Das ist soviel! Das sind entscheidende Grundlagen des zufriedenen Lebens. Prozentual gesehen der größte Anteil dessen. Wie klein ist dann im Vergleich die Jagd nach all den bürgerlichen Reichtümern noch?
  • Ihr Deutschen dürft den Hitler nicht nur vom Namen her verdrängen. Den müßt ihr auch innerlich bekämpfen!
  • Habe heute auf einer Cafèterasse ein 3-4jähriges Mædel gesehen, die hoch empört von einer Statue aus zu ihren Eltern schritt und schimpfte, dass die Statue ein böser Mann sei und ganz viele Menschen getötet habe. (Das war eine Woche nach dem Anschlag in Oslo.)
  • Die "zivilisierte" Welt erlebt dann ihren neuen Fortschritt, wenn sie sich traut, wieder einen Schritt zurueck zu treten. (Luxus fuer alle, anstatt Fortschritt fuer Zivilisierte!)

Auf Diamanten wächst nichts.

Auf Mist aber wachsen Blumen!